Öl und Essig vertragen sich nicht, da Lipide in Wasser unlöslich sind. Essig besteht hauptsächlich aus Wasser, sodass er mit Pflanzenöl keine Lösung bildet. Der Hauptgrund dafür, dass sich Öle und Wasser nicht vermischen, ist, dass ihre einzelnen Moleküle stark von anderen ihrer Art angezogen werden. Das bedeutet, dass Ölmoleküle andere Ölmoleküle anziehen, Wassermoleküle andere Wassermoleküle anziehen und beide sich gegenseitig ausschließen.
Die Gründe, warum sich Moleküle an andere Moleküle binden oder diese abstoßen, hängen mit der Polarität der Moleküle zusammen. Manche Moleküle haben positive Ladungen, manche haben negative Ladungen und manche haben beides. Wenn die Ladungen zweier Moleküle gleich sind, stoßen sie sich gegenseitig ab. Wenn die Ladungen dagegen entgegengesetzt sind, zeigen sie Anziehung und bilden Bindungen.
Obwohl sich Öle und Wasser nicht zu Lösungen vermischen, können einige Chemikalien Lösungen mit beiden Molekülarten bilden. Seife ist ein Beispiel für eine Substanz, die sich sowohl mit Wasser als auch mit Lipiden verbindet. Dies bedeutet, dass, wenn Seife in einen Behälter gegeben wird, der sowohl Öl als auch Wasser enthält, sich die Seife mit beiden Substanzen verbindet und eine homogene Mischung ergibt. Die neue Mischung ist jedoch keine Lösung; es wird als Emulsion bezeichnet und stellt eine andere Art von Chemikaliengemisch dar. Aus diesem Grund eignet sich Seife gut zum Reinigen von fettigem Geschirr.