Zu den britischen Kolonien Neuengland gehörten die Provinz New Hampshire, die Kolonie Massachusetts Bay, die Kolonie Rhode Island und die Kolonie Connecticut. Diese Kolonien wurden nach der amerikanischen Revolution jeweils zu Neuenglandstaaten. Die Regierungen in den Kolonien von Neuengland in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bestanden aus lokalen Gouverneuren, die von der Legislative oder von weißen männlichen Grundbesitzern gewählt wurden, und schlossen die Rathausversammlung als Teil ihres Systems für lokale Angelegenheiten ein.
New Hampshire
Die Kolonie New Hampshire wurde 1623 gegründet. Ihre Regierung bestand aus einem Gouverneur, Beratern des Gouverneurs und einer repräsentativen Versammlung. Ursprünglich war die Kolonie New Hampshire ein Teil der Kolonie Massachusetts und hieß Upper Province of Massachusetts. 1741 erlangte New Hampshire die Unabhängigkeit von Massachusetts und wählte Benning Wentworth zu seinem ersten Gouverneur. New Hampshire war die erste Kolonie, die ihre Unabhängigkeit von England erklärte, sechs Monate vor der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung.
Massachusetts
Die Massachusetts Bay Colony wurde dank einer Charta von König Karl I. gegründet, die dazu bestimmt war, Vermögen von den Kolonien an englische Aktionäre zu übertragen. Stattdessen übertrugen die Bürger der Kolonie den Reichtum auf die Kolonie selbst, ein politischer Schritt, der es der Kolonie ermöglichte, ihre eigene Regierung zu bilden. Danach wurde John Winthrop der erste Gouverneur der Massachusetts Bay Colony. Winthrop, ein Puritaner, gründete Boston als Hauptstadt der Massachusetts Bay Colony. Die Kolonie spielte später eine wichtige Rolle in der Amerikanischen Revolution.
Rhode Island
Die 1636 gegründete Kolonie Rhode Island zog viele Siedler an, die glaubten, dass Kirche und Staat völlig getrennt sein sollten. Roger Williams, der Gründer der Kolonie Rhode Island, baute die Regierung der Kolonie auf, um die Trennung widerzuspiegeln. Die Kolonie Rhode Island war eine der ersten Kolonien, die die Amerikanische Revolution unterstützte, und kündigte ihre Trennung von der englischen Regierung vor der Unabhängigkeitserklärung an.
Connecticut
Die Connecticut Colony wurde gegründet, nachdem eine Gruppe von Siedlern die Massachusetts Bay Colony auf der Suche nach besseren landwirtschaftlichen Bedingungen verlassen hatte. Um sich gegen die Pequot-Indianer zu verteidigen, gründete Thomas Hooker 1637 die Kolonie. Die Regierung der Connecticut-Kolonie verabschiedete zunächst die gleichen Gesetze, die in der Massachusetts Bay Colony verwendet wurden, und ließ später die Anforderung fallen, dass Freie Mitglied einer anerkannten Kirche sein müssen.
Spannungen mit England
Die Kolonien von Neuengland genossen ein relativ bedeutendes Maß an politischer Autonomie, bis König James II. 1685 den britischen Thron bestieg, aber Englands Glorious Revolution von 1688 entfernte James von der Macht und lockerte den autokratischen Einfluss auf die amerikanischen Kolonien. Obwohl sie nach James' Abreise immer noch von der neuen britischen Krone kontrolliert wurden, initiierten viele der Neuengland-Kolonien weiterhin Gesetze und stimmten über die Besteuerung ab, bis England seine Autorität durch die Erhebung von Steuern in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts geltend machte.
Bis in die 1760er-Jahre war Englands inoffizielle, aber implizite Haltung gegenüber den Kolonien eine "gute Vernachlässigung" und ein Beispiel für den "hands-off"-Standpunkt einer Reihe britischer Premierminister. Es wurde angenommen, dass die Nichteinmischung Großbritanniens in wirtschaftliche und politische Angelegenheiten der Kolonialmacht den Kolonien Wachstum und Wohlstand ermöglichen würde, und ein anderes Vorgehen zu Entfremdung und Beeinträchtigung der Handelsbeziehungen führen würde. Englands Verhängung des Stempelgesetzes von 1765 und anderer Steuerpolitiken markierte eine entscheidende Abkehr von diesem Ansatz und führte 1773 zu dem bekannten Protest namens Boston Tea Party, bei dem steuerpflichtiger britischer Tee von wütenden Kolonisten in den Hafen von Boston gekippt wurde. Das britische Parlament hat weitere Gesetze erlassen, die Freiheiten einschränken und als Strafmaßnahmen dienen sollen. Diese Aktionen dienten nur dazu, die Wut der Kolonien auf England zu steigern, was zur amerikanischen Revolution führte.
