Karl der Große ist berühmt dafür, einen Großteil Europas zu einem einzigen Reich zu vereinen. Angefangen als König der Franken, eines germanischen Stammes, brachte er viele westeuropäische Kulturen unter eine zentrale Herrschaft und er trieb die Verbreitung des Christentums in diesen Gebieten voran.
Die Herrschaft Karls des Großen dauerte von 768 n. Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 814. Als sein Reich in dieser Zeit expandierte, legte er neben der Vereinigung auch Wert auf kulturelle Entwicklung. Karl der Große unterstützte stark die karolingische Renaissance, die eine Wiedergeburt des Intellektualismus in Europa erlebte.
Die Ausbreitung des Reiches Karls des Großen erforderte ständige militärische Eroberungen. Mit jedem Sieg versuchte er, seine neuen Untertanen dem Zeitgeist des Rests seines Reiches anzupassen. Eine wichtige Stoßrichtung dieses Ziels war die erzwungene Bekehrung zum Christentum. In vielen Fällen drohte denen, die sich weigerten, zu konvertieren, der Tod. Diese Bekehrungen ermöglichten es dem Christentum, in ganz Europa Fuß zu fassen, das bis heute Bestand hat.
Karl der Große war gut ausgebildet und sprach mehrere Sprachen, darunter Latein und Griechisch. Er war nicht nur ein großer Militärstratege, sondern auch ein erfahrener Diplomat und Verwalter. Er zeigte ein lebenslanges Engagement für die Bildung, unter anderem den Bau einer Schule in seinem Schloss in Aachen, für die er die besten Lehrer aus seinem ganzen Reich rekrutierte. Er plädierte für eine Standardisierung der Schrift, die schließlich zu modernen europäischen Schriftsystemen führte.
Nach dem Tod Karls des Großen löste sich sein Reich langsam auf, als seine Erben es in separate Königreiche aufteilten. Sein Vermächtnis lebte jedoch durch seinen Wunsch weiter, Westeuropa zu vereinen.