Mark- oder Markstrahlen dienen dazu, Saft durch das Holz zu transportieren. Sie sind eine Schlüsselkomponente der Tylose, einem psychologischen Prozess, durch den bewaldete Pflanzen Verletzungen heilen.
Markstrahlen bestehen hauptsächlich aus Parenchymzellen, einer Art dünnwandiger Zellen, die normalerweise nicht verholztes Gewebe bilden. Diese Zellen ermöglichen eine einfache Übertragung des Saftes durch die Gehölze, wodurch sie für viele Funktionen der Gehölze unerlässlich sind. Saft besteht aus Wasser und verschiedenen gelösten Substanzen, die der Baum zum Überleben braucht.
Tylose ermöglicht es einem Baum, Bereiche, in denen er verletzt wurde, abzusperren und den Baum vor Krankheitserregern wie Pilzen, Bakterien und Insektenlarven zu schützen. Um diese "Wände" zu erzeugen, muss der Baum Gruppen flüchtiger organischer Verbindungen, sogenannte Terpene, in den verletzten Bereich transportieren. Die Terpene werden vom Kambium produziert, einer Gewebeschicht, die undifferenzierte Zellen produziert, die die Bildung neuer Gewebe ermöglichen. Terpene werden dann von den Parenchymzellen transportiert, aus denen die Markstrahlen bestehen. Im Laufe der Zeit sterben diese Parenchymzellen ab und verschütten ihren Inhalt in bereits tote Xylemgefäße.
Die durch Tylose abgegrenzten Bereiche erscheinen als dunklere, kreisförmige Ballons im Holz. Diese "Knoten" weisen darauf hin, dass der Prozess stattgefunden hat.