Der Hauptunterschied zwischen Platon und Aristoteles liegt in ihren Überzeugungen darüber, was an der Existenz am authentischsten war. Platon glaubte, dass die ultimative Realität in alltäglichen Erfahrungen nicht vorhanden ist. Aristoteles dachte, dass die Alltagswelt authentischer ist als Platons jenseitige Ideale.
Plato und Aristoteles stehen im Mittelpunkt des Gemäldes "Die Schule von Athen" des italienischen Meisters Raphael. Ihre Haltungen zeigen den Unterschied zwischen ihren philosophischen Prioritäten. Platon zeigt nach oben, um seine Überzeugung zu unterstreichen, dass die Realität jenseits des Alltäglichen liegt. Sein Begriff für diese idealen Realitätstypen ist "die Formen". Auf dem Gemälde hält Plato eine Kopie seiner Abhandlung "Timaios", in der er seine Philosophie der Ursprünge der physischen Welt beschreibt. Aristoteles hingegen hat eine Abschrift der von ihm verfassten "Ethik" in der Hand. Seine Hand ist vor ihm ausgebreitet und zeigt seine Betonung auf der Erde und das breite Spektrum der moralischen Lehren.
Sowohl Platon als auch Aristoteles schrieben über viele verschiedene Themen der Zeit, von der richtigen Regierungsform über eine Definition ästhetischer Schönheit bis hin zur Natur der Realität. Die Kluft zwischen ihren Perspektiven ist auch bei modernen Philosophen erhalten geblieben.