Der Weidenbaum gilt in Mythologie und Literatur als Symbol für Mond, Wasser, Trauer, Heilung und ewiges Leben. Diese Themen beziehen sich auf die Neigung der Weide, in der Nähe einer Wasserquelle zu wachsen, die kann eine unterirdische Quelle oder ein Bach sein. Sein Ruf als Heiler wurde dadurch verstärkt, dass Salicylsäure, ein Bestandteil von Aspirin, aus der Rinde des Weidenbaums stammt.
Die Verbindung des Weidenbaums mit dem Mond kommt vom Mondeinfluss auf das Wasser, einschließlich der Gezeiten. Die schnellwüchsige und langlebige Trauerweide ist auf Friedhöfen allgegenwärtig, wo ihre herabhängende Form an einen trauernden Menschen erinnert. Die regenerativen Eigenschaften der Weide, verbunden mit ewigem Leben, ermöglichen es, sie durch Einpflanzen eines Zweiges in feuchte Erde zu reproduzieren. Die Weide wird in Ländern von England bis China mit Erneuerung, Wachstum, Vitalität und Unsterblichkeit in Verbindung gebracht. Es wird angenommen, dass die christliche Verbindung zwischen Tod und Weiden auf Psalm 137 zurückgeht, der sich auf Weidenbäume und Trauer bezieht.
Die schmerzlindernde Wirkung von Salicylsäure wurde bereits 500 v. Chr. in der griechischen Literatur dokumentiert. Indianer kauten Weidenrinde, um Schmerzen, Fieber, Rheuma und Entzündungen zu lindern. Die Weide wird in der Kinderliteratur, darunter Hans Christian Andersens "Under the Willow Tree" und Kenneth Grahames "Wind in the Willows", als Quelle rustikaler Schönheit und alter Weisheit vorgestellt.