Die Verfassung der Vereinigten Staaten, die auf einem gesellschaftlich vereinbarten Standard individueller Rechte basiert, ist ein Beispiel für postkonventionelle Moral. Diejenigen, die auf dieser moralischen Ebene arbeiten, glauben, dass ihre Ansichten über Recht und Unrecht möglicherweise entsprechen nicht denen anderer Gesellschaften.
Das Konzept der moralischen Entwicklung und seiner verschiedenen Ebenen wurde erstmals Ende der 1950er Jahre von dem Psychologen Lawrence Kohlberg entwickelt und zu seinen Lebzeiten weiterentwickelt.
Nach Kohlberg ist das Konzept der Moral weder etwas, das von Erwachsenen den Kindern aufgezwungen wird, noch basiert es nur auf der Notwendigkeit, psychische Belastungen wie Angst oder Schuldgefühle zu vermeiden. Stattdessen glaubte er, dass die Menschen ihre eigenen moralischen Standards basierend auf sozialen Beziehungen und Emotionen entwickelten und von einer Stufe des moralischen Denkens zur nächsten übergingen.
Kohlberg hat diese sechs Etappen in drei separate Level unterteilt.
1. Die vorkonventionelle Ebene Kinder auf dieser Ebene basieren ihre Moral ausschließlich auf ihren eigenen Bedürfnissen und Wahrnehmungen. Die zwei Stufen in diesem Level sind:
- Stufe 1: Gehorsams- und Bestrafungsorientierung
- Phase 2: Eigeninteressenorientierung
2. Die konventionelle Ebene Kinder oder Erwachsene auf dieser Ebene berücksichtigen die Erwartungen und Gesetze der Gesellschaft, wenn sie eine Entscheidung über ein moralisches Dilemma treffen. Die zwei Stufen in diesem Level sind:
- Stufe 3: Guter Junge - nette Mädchenorientierung
- Stufe 4: Autorität und gesellschaftliche Ordnung bewahrende Orientierung
3. Die postkonventionelle Ebene Diejenigen auf dieser Ebene stützen ihre Entscheidungen auf abstraktere Prinzipien, die möglicherweise nicht durch die Gesetze ihrer jeweiligen Gesellschaft definiert werden.
- Phase 5: Orientierung an Gesellschaftsverträgen
- Stufe 6: Universelle Orientierung an ethischen Prinzipien