Der früheste Kompass stammt aus der chinesischen Han-Dynastie und war ein löffelförmiger Apparat aus Magnetit. Diese Kompasse waren wahrscheinlich eher ein Weissagungswerkzeug als eine Navigationshilfe.
Frühchinesische Kompasse wurden aus einem Erz namens Magnetit hergestellt. Magnetit ist ein natürliches Eisenoxid und ist das natürlichste magnetische Mineral auf dem Planeten. Hochmagnetische Magnetitstücke werden Magnetitstein genannt und werden seit der Antike in Kompassen verwendet.
Ein sehr früher Kompass aus der Ära der Han-Dynastie in China verwendet Magnetit in der Form eines großen Löffels und befindet sich auf einer Messingplatte, die als Himmelsplatte bezeichnet wird. Diese Platte war mit den acht Trigrammen des I-Ging, einem der Geomantie ähnlichen Weissagungssystem, eingraviert. Geomantie ist die Verwendung von Elementen der Erde bei der Wahrsagerei oder Entscheidungsfindung. Auf der Himmelsplatte waren auch 24 Himmelsrichtungen eingraviert, die auf Konstellationen basieren, und 28 Mondvillen. Diese ausgeklügelten Kompasse halfen Wahrsagern, die richtige Zeit und den richtigen Ort für wichtige Ereignisse wie Beerdigungen oder Zeremonien zu bestimmen.
Der rein praktische, weltliche Gebrauch dieser frühen Kompasse wurde ebenfalls erkannt. Jadesammler benutzten manchmal einen Kompass, um sich auf ihren Reisen nicht zu verirren.
Die Idee hinter diesen ersten Kompassen war es, eine Harmonie zwischen Handlungen, Ereignissen und der Umwelt zu erreichen. Prinzipien dieser Harmonie werden auch heute noch in der westlichen Welt verwendet. Modernes Feng Shui verwendet viele der gleichen Ideen, die bei der Verwendung des Magnetsteins und der Himmelsplatte vertreten sind.