Männer trugen im 18. Jahrhundert gepuderte Perücken als Statussymbol. Die Praxis wurde von König Ludwig XIII. von Frankreich initiiert, der das Haarteil wegen vorzeitiger Glatzenbildung trug. Gepuderte Perücken trugen bald eine starke Assoziation mit Königtum und Adel im Land, und diese Haltung verbreitete sich in ganz Europa und folgte den frühen Siedlern in die Neue Welt.
Das Puder in einer Adelsperücke war nicht nur ästhetisch, sondern diente auch einem praktischen Zweck. Die ersten Perücken wurden aus den Haaren von Pferden und Ziegen hergestellt und wurden aufgrund der begrenzten Technologien der Zeit nie richtig gereinigt. Als Naturprodukte zogen sie auch gerne Läuse an. Um die Wanzen abzuwehren und den Gestank zu mildern, trug der Träger der Perücke vor dem Tragen ein spezielles Puder auf, und Männer rasierten sich häufig den Kopf unter der Perücke, um Läuse davon abzuhalten, sich niederzulassen. Die Rezepte für das Perückenpulver waren unterschiedlich, aber die beliebteste Zubereitung war eine Kombination aus fein gemahlener Stärke, die mit Lavendel- oder Orangenblüten-Essenz parfümiert wurde. Gepuderte Perücken wurden im 19. Jahrhundert zu einem festen Bestandteil formeller Kleidungsveranstaltungen und blieben bis fast zum Ende des Jahrhunderts ein Symbol für Klasse und Raffinesse. In Anerkennung der Geschichte des Haarteils tragen einige englische Beamte des Obersten Gerichtshofs bis heute Perücken, die den gepuderten Hauben nachempfunden sind.