Feststoffe lösen sich in heißem Wasser schneller auf als in kaltem Wasser, da die hinzugefügte Wärme die kinetische Energie der Moleküle erhöht, wodurch sie schneller mit dem Feststoff reagieren und die chemische Reaktion beschleunigen können. Bestimmte Lösungsmittel, wie ionische gelöste Stoffe, weisen jedoch bei hohen Temperaturen eine erhöhte Polarität auf, wodurch die Auflösungsgeschwindigkeit des Feststoffs verlangsamt wird.
Wenn die Temperatur die kinetische Energie erhöht, führt die schnellere Bewegung der Partikel zu einer geringeren Anziehung zwischen den Partikeln, was bedeutet, dass die Moleküle des Lösungsmittels weniger voneinander angezogen werden und eher von den Molekülen im gelösten Stoff angezogen werden. Diese Änderung der Anziehungskraft macht es wahrscheinlicher, dass die Moleküle des Lösungsmittels und die Moleküle des gelösten Stoffes eine Bindung eingehen, was den Auflösungsprozess beschleunigt.
Abhängig von der chemischen Struktur des gelösten Stoffes kann die erhöhte Temperatur auch dazu führen, dass der Feststoff seinen Schmelzpunkt erreicht und überschreitet. Am Schmelzpunkt erhöht sich die kinetische Energie der Moleküle und die Anziehung zwischen den Molekülen ändert sich, um eine Phasenänderung des Aggregatzustands zu ermöglichen. Da Moleküle im flüssigen Zustand eine geringere Anziehungskraft zueinander haben als die in einem Festkörper, kann der Schmelzprozess auch den Auflösungsprozess beschleunigen.