Einige der bekannteren Beispiele für den Einsatz von Sensationslust in Journalismus und Medien sind die Zeitungsberichterstattung über die Ereignisse, die zum Spanisch-Amerikanischen Krieg führten, die Berichterstattung über Leben und Tod von Prinzessin Diana und die Aufmerksamkeit, die dem Casey Anthony-Prozess geschenkt wurde. Das Vertrauen in die Sensation in der Zeitungsberichterstattung begann im späten 19. Jahrhundert, als die Verleger William Randolph Hearst und Joseph Pulitzer darum kämpften, den größeren Marktanteil für ihre jeweiligen Publikationen zu erobern. Sensationalismus erreichte dann Radio, Fernsehen, Internet und soziale Medien, als die neueren Kommunikationsformen auftauchten und sich weiterentwickelten.
Sensationalismus legt mehr Wert darauf, eine emotionale Reaktion hervorzurufen, als Fakten und Details zu berichten. Der Berichterstattung mangelt es oft an Objektivität. Relativ unbedeutende Details können übertrieben werden und den kontroversen Aspekten einer Geschichte wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Das Ziel von Sensationslust ist es, ein Massenpublikum anzusprechen, und seine Verwendung kann ein wirksames Mittel sein, um Unterstützung für eine Sache zu gewinnen. Hearst nutzte die Sensationslust in der Berichterstattung seiner Zeitung, um die Unterstützung für den Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898 zu fördern, und er verkaufte auch viele Zeitungen.
Ein negativer Aspekt von Sensationsgier ist, dass ein komplexes Thema so präsentiert werden kann, dass Leser oder Zuschauer die zugrunde liegenden Probleme und Verbindungen zu anderen Ereignissen oder Umständen nicht erkennen können. Die langfristigen oder weitreichenden Auswirkungen eines Ereignisses werden oft wenig oder gar nicht erwähnt, es sei denn, sie haben das Potenzial, eine emotionale Reaktion hervorzurufen. Ein Mangel an investigativer Unterstützung oder kontextueller Hintergrundinformationen in der sensationslüsternen Berichterstattung kann einem Publikum oft die Mittel nehmen, mit denen eine objektive Meinung gebildet werden kann.