Der byronische Held wird als arrogant, gewalttätig, rücksichtslos, verführerisch, traumatisiert und eigennützig charakterisiert. Entwickelt vom Dichter Lord Byron aus dem 19. Jahrhundert, lehnt dieser Charaktertyp soziale Normen ab und existiert als eine Form des Antihelden oder ein Protagonist ohne konventionelle heroische Qualitäten.
Der romantische Schriftsteller Lord Byron war frustriert über die Arten von Helden, die in traditionellen und romantischen Geschichten zu finden sind. Durch die Erschaffung des Byronischen Helden wollte er Helden zugänglicher und psychologisch komplexer machen. Der byronische Held ähnelt dem romantischen Helden darin, dass er unvollkommen und oft von der Gesellschaft isoliert ist, aber Byrons Version ist viel extremer. Literaturwissenschaftler glauben, dass das erste Beispiel für diese Art von Helden Childe Harold war, die Hauptfigur in Byrons Gedicht "Childe Harold's Pilgrimage".
Byronische Helden sind bekannt für ihre Intelligenz, ihren Zynismus und ihr Selbstbewusstsein. Sie werden normalerweise emotional oder intellektuell gefoltert. Zwei der bekanntesten Beispiele sind Heathcliff in Emily Brontes "Wuthering Heights" und Mr. Darcy in Jane Austens "Pride and Prejudice". Auch Ian Flemings James Bond und F. Scott Fitzgeralds Jay Gatsby können als byronische Helden bezeichnet werden.
Dieser Charaktertyp ist in der zeitgenössischen Literatur und Unterhaltung nach wie vor beliebt. Seit der Entwicklung des Byronic-Helden ist der klassische, idealisierte Held weniger verbreitet.