Eine praktische Anwendung des Boyleschen Gesetzes ist das Aufziehen von Flüssigkeit in eine Spritze. Das Zurückziehen des Kolbens erhöht das Innenvolumen der Spritze und verringert ihren Druck. Die Flüssigkeit außerhalb der Spritze wird in den Zylinder gesaugt, bis Innen- und Außendruck ausgeglichen sind.
Das Boyle-Gesetz besagt, dass Volumen und Druck eines Gases oder einer Flüssigkeit konstant bleiben, solange die Temperatur der Substanz gleich bleibt. Dieses Gesetz, das erstmals im 17. Jahrhundert von Robert Boyle verkündet wurde, ist für technische Anwendungen wie den Motorenbau von entscheidender Bedeutung. Seine Formel lautet V1/V2=P2/P1 (bei konstanter Temperatur), wobei V1 das Anfangsvolumen, V2 das modifizierte Volumen, P1 der Startdruck und P2 der modifizierte Druck ist.
Das Gesetz von Boyle, das am engsten mit dem Gesetz von Boyle verwandt ist, ist das Gesetz von Charles oder das "Gesetz der Volumina", das vom französischen Wissenschaftler Jacques Charles verfasst wurde. Es beschreibt den Zusammenhang zwischen Volumen und Temperatur. Sowohl das Gesetz von Boyle als auch das Gesetz von Charles sind Gastheorien, die das Verhalten eines hypothetischen "idealen" Gases beschreiben. In der Praxis trifft jedoch beides auch auf Flüssigkeiten zu. Boyles Gesetz wird manchmal Mariottes Gesetz genannt, ein Hinweis auf den französischen Forscher, der 14 Jahre nach Boyles Veröffentlichung die gleichen Prinzipien entdeckte. Diese Namenskonvention ist in Frankreich und anderen europäischen Ländern beliebt.