Soma, die Droge, die von Charakteren in Aldous Huxleys "Schöne neue Welt" häufig verwendet wird, symbolisiert einen Ersatz für die Religion in der Gesellschaft. In dieser neuen Welt ermöglicht Soma den Menschen, der Realität zu entfliehen, indem sie weniger denken kritisch. Der Roman, der 1932 veröffentlicht wurde, bezeichnet die Droge als "alle Vorteile des Christentums und des Alkohols; keinen ihrer Mängel".
Huxley nahm den Namen Soma von einem berauschenden Getränk, das arische Eindringlinge vor 3.500 Jahren in Indien entdeckten. Historikern zufolge wurde das fermentierte Getränk traditionell als Opfergabe für hinduistische Götter verwendet. Dadurch fühlten sich die Arier mutig, stark und euphorisch. Das Wort ist auch lateinisch für "Schlaf".
In "Brave New World" dient Soma als starkes Halluzinogen, das ein starkes Gefühl von Wohlbefinden und Ruhe erzeugt. Auf diese Weise unterdrückt Soma Gefühle von Unzufriedenheit, Angst und Wut und verhindert so, dass die Menschen die Ursachen dieser Gefühle entdecken. Der Roman bringt das Gefühl hinter dem Karl-Marx-Zitat "Religion ist das Opium der Massen" auf eine wörtliche Ebene.
Gegen Ende des Romans rebelliert der Charakter John the Savage gegen die Gesellschaft und konzentriert seine Wut auf Soma, das er als das wichtigste Mittel der Unterdrückung im zukünftigen Staat ansieht.