Nach Angaben der US-Umweltschutzbehörde kann Abwasser endokrin wirksame Chemikalien (EDCs) enthalten, die sich bei Freisetzung in die Umwelt negativ auf Fischpopulationen auswirken können. Zwei der Hauptgefahren sind die Feminisierung und Störung der Fischpopulationen.
Abwasseranlagen sind darauf ausgelegt, Abwasser von Krankheitserregern, Abfallpartikeln und Nährstoffen zu befreien, potenzielle EDCs sind jedoch schwieriger zu beseitigen. Diese Chemikalien gelangen auf verschiedene Weise ins Abwasser, da sie in pharmazeutischen Produkten, Waschmitteln, Seifen, Kunststoffen, Lebensmitteln und Körperpflegeprodukten wie Parfüm enthalten sind. Nach Angaben der EPA hat sich gezeigt, dass das Vorhandensein von EDCs Fischpopulationen, die sich stromabwärts von Kläranlagen befinden, feminisiert.
Die andere schwerwiegende Wirkung von EDCs im Abwasser ist ihre Fähigkeit, Fischpopulationen zu stören. Eine Studie, die vom kanadischen Department of Fisheries and Oceans durchgeführt wurde, setzte Dickkopfelritze in einem See niedrigen Östrogenkonzentrationen aus. Innerhalb von 3 Jahren litt die Fortpflanzungsentwicklung sowohl der männlichen als auch der weiblichen Elritzen unter schwerwiegenden Mängeln und führte zu einem nahezu Aussterben der Fische aus dem See. Die in der Studie verwendete Östrogenmenge war ähnlich der Menge, die in abwasserverseuchten Wasserstraßen gemessen wurde, was zeigt, dass im Abwasser vorhandene EDCs das Potenzial haben, Wildfischpopulationen zu stören.