In jedem Atom mit mehr als zwei Elektronen haben innere Elektronen eine abstoßende Wirkung auf äußere Elektronen, wodurch die Nettoanziehung des Kerns für die äußeren Elektronen verringert wird. Dieser Effekt wird als Abschirmung bezeichnet und ist ist für viele chemische Veränderungen in Elementen am unteren Rand des Periodensystems verantwortlich. Die Anziehung zwischen Elektronen und Protonen nimmt mit der Entfernung ab, und die Abschirmung verringert sie weiter, entfernt jedoch nicht die gesamte Anziehung.
Die Abschirmwirkung der inneren Elektronen auf die äußeren Valenzelektronen in Kombination mit der positiven Kernladung ergibt die sogenannte effektive Kernladung. Dies wird als eine Zahl ausgedrückt, die der Anzahl der Protonen im Atom minus der Anzahl der Elektronen unter der äußersten Valenzschale entspricht. Während also die Atomradien größer werden, wenn man das Periodensystem von oben nach unten liest, werden sie tendenziell kleiner, wenn man es von links nach rechts liest.
Der Abschirmeffekt ist der Hauptgrund dafür, dass es leichter ist, Elektronen aus schwereren Atomen zu entfernen. Es ist äußerst schwierig, die Edelgase wie Helium und Neon mit anderen Chemikalien zur Reaktion zu bringen. Im Gegensatz dazu reagieren schwerere Gase wie Krypton und Xenon unter den richtigen Bedingungen mit sehr elektronegativen Elementen.