Rayon wurde 1855 vom Schweizer Chemiker George Audemars erfunden. Die halbsynthetische Zellulosefaser wurde als Alternative zu Naturfasern wie Wolle und Baumwolle entwickelt. Audemars produzierte zuerst Rayon, indem eine Nadel in flüssiges Maulbeerrindenmark und dann in Gummigummi getaucht wurde.
Seine Produktionsmethode war zu zeitintensiv, um im industriellen Maßstab praktikabel zu sein. Die britischen Erfinder Clayton Beadle, Edward Bevan und Charles Cross verfeinerten 1894 die Technik von Audemars und adaptierten sie für die Großserienproduktion. Ihr Produkt wurde Viskose genannt, weil es das viskose Produkt einer Reaktion mit Schwefelkohlenstoff und Cellulose war. Das Wort "Kunstseide" wurde erst 1924 verwendet, um das halbsynthetische Gewebe auf Zellulosebasis zu beschreiben.