Das Ereignis, das den Ersten Weltkrieg auslöste, war die Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Ungarn und seiner Frau Sophie durch den serbischen Nationalisten Gavrilo Princip am 28. Juni 1914 in Sarajevo. Die Ermordung führte zur Julikrise, in der Deutschland, Österreich-Ungarn, Frankreich, Großbritannien und Russland in hektische diplomatische Manöver traten, um den Ausbruch eines Krieges zu verhindern. Die Verhandlungen blieben erfolglos und am 28. Juli erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg, was schnell zu einem totalen Konflikt zwischen allen beteiligten Nationen führte.
Aufgrund der verstrickten Allianzen und langjährigen Rivalitäten zwischen den vielen beteiligten Nationen entwickelte sich der Krieg schnell zu einem weltweiten Konflikt mit Millionen von militärischen und zivilen Opfern. Die eigentlichen Kämpfe begannen mit dem Einmarsch von Truppen aus Österreich-Ungarn am 12. August in Serbien, erstreckten sich jedoch bald über den europäischen Kontinent und in den Nahen Osten. Der deutsche Vormarsch gegen Frankreich wurde gestoppt, wurde aber Ende 1914 zu einer Schützengräbenlinie, die gemeinsam als Westfront bezeichnet wurde. Diese Schlachtlinie blieb bis 1917 praktisch unverändert und entwickelte sich zu einem zermürbenden und festgefahrenen Abnutzungskrieg mit geschätzten Hunderttausenden Opfern im Verlauf eines einzigen Gefechts.
Die Historiker sind sich nicht ganz einig in der Frage, ob der Krieg hätte vermieden werden können, wenn die Ermordung des Erzherzogs nicht stattgefunden hätte. Viele glauben, dass das "europäische Pulverfass" aufgrund der vielen Spannungen und Rivalitäten zwischen den Großmächten in den Jahren vor 1914 irgendwann von einem anderen Funken entzündet worden wäre.