CO2 und CCl4 sind Beispiele für chemische Formeln unpolarer Moleküle. Im Fall von CO2 heben sich die Polaritäten der beiden Kohlenstoff-Sauerstoff-Doppelbindungen auf, was zu einem insgesamt unpolaren Molekül führt. Die Lewis-Struktur von CCl4 weist vier polare Kohlenstoff-Chlor-Bindungen auf, die sich ebenfalls aufheben und eine Nettopolarität von Null erzeugen.
Das Zeichnen von Lewis-Strukturen kann helfen zu bestimmen, ob ein Molekül insgesamt polar oder unpolar ist, obwohl Lewis-Strukturen manchmal irreführend sein können. Zum Beispiel zeigt die Lewis-Struktur von CH2Cl2 die vier Bindungen zum zentralen Kohlenstoffatom als symmetrisch angeordnet, was den falschen Eindruck erweckt, dass das Molekül aufgrund aufhebender Polaritäten unpolar ist. In Wirklichkeit handelt es sich um eine polare Verbindung, da die beiden polaren Kohlenstoff-Chlor-Bindungen nicht symmetrisch angeordnet sind und sich daher nicht aufheben. Auch die Berücksichtigung der geometrischen Skizze eines Moleküls kann dazu beitragen, irreführende Lewis-Strukturen zu vermeiden.
Es ist nicht immer so, dass ein Molekül insgesamt unpolar ist, wenn es aus einem Zentralatom besteht, das an zwei identische Atome gebunden ist. OF2 besteht beispielsweise aus zwei Fluoratomen, die mit einem zentralen Sauerstoffatom verbunden sind, aber das Molekül ist aufgrund einer gebogenen Molekülgeometrie insgesamt unpolar. Die gebogene Geometrie ist das Ergebnis der zwei einsamen Elektronenpaare, die das Sauerstoffatom umgeben. Ein weiteres Beispiel für ein polares Molekül mit einer gebogenen Molekülgeometrie ist H2O oder Wasser.