Eine häufige postpartale Pflegediagnose ist laut Elsevier ein Wissensdefizit. Je nach Bedarf der Patientin kann das Wissensdefizit Stillen, Säuglingspflege, Mutter-Kind-Gesundheit, Wochenbettdepression oder Empfängnisprävention betreffen. Kindersicherheit, Ernährung, Infektionskontrolle, Wehen und Entbindung sowie sexuelle Funktionsfähigkeit sind weitere potenzielle Wissensdefizite.
Eine Pflegediagnose ist laut NANDA International ein klinisches Urteil über die Erfahrung oder Reaktion des Patienten auf seine spezifische Gesundheitssituation. Es soll nicht die medizinische Diagnose des Patienten ersetzen. Stattdessen werden potenzielle Ursachen für den Gesundheitszustand des Patienten untersucht. Pflegediagnosen werden nach einer gründlichen Pflegebeurteilung erstellt.
Jede Pflegediagnose ist mit Pflegeinterventionen verbunden, die das Wissen des Patienten über das angegebene Thema erweitern. Ein Wissensdefizit über den postpartalen Zeitraum führt laut Elsevier zu pflegerischen Interventionen wie Anleitungen zu richtigen Bewegungsaktivitäten, Ernährungsberatung, Gesundheitserziehung und Unterstützung bei der Gewichtsreduktion. Die Krankenschwester kann die Patienten auch über den Kaiserschnitt und die allgemeine Nachsorge aufklären. Bei Wissensdefiziten über das Stillen umfasst die pflegerische Intervention die Einholung von Stillhilfen und Stillberatung für die Patientin. Für einen Patienten mit einem Wissensdefizit in Bezug auf die Säuglingspflege kann eine medizinische Fachkraft Informationen über Säuglingsernährung und -sicherheit bereitstellen.