Blutkolloidosmotischer oder onkotischer Druck ist der Druck, der im Blutgefäßplasma nach kardiovaskulären Physiologiekonzepten gemessen wird. Dieser Druck wird durch Proteine erzeugt, von denen vor allem ein Protein namens Albumin, der etwa 70 Prozent des gesamten onkotischen Drucks in den Blutgefäßen ausmacht.
Gelöste Verbindungen wie Albumin erzeugen osmotischen Druck im ganzen Körper; es ist die Kraft, die Wasser in und aus Zellmembranen bewegt. Plasmaproteine sind groß und können Kapillarwände nicht leicht durchdringen. Ihre Größe erhöht den Innendruck von Kapillaren und verringert die Neigung von Flüssigkeiten auszutreten. Aufgrund dieser Plasma-Protein-Barriere werden Flüssigkeiten in die Kapillaren gezogen. Daher gleicht der onkotische Druck die Wirkung des Kapillarfiltrationsdrucks aus, der Flüssigkeiten aus den Kapillaren treibt.
Der Innendruck wird korrekter als kolloidaler oder onkotischer Druck und nicht als osmotischer Druck bezeichnet, da er durch im Blutplasma gelöste Substanzen erzeugt wird. In Situationen, in denen die Blutplasmaproteine niedrig sind, wie im Fall von Mangelernährung, sinkt der onkotische Druck und die Kapillarfiltration steigt. Dieses Ungleichgewicht führt zu Ödemen oder übermäßiger Flüssigkeitsansammlung im umliegenden Gewebe. Das Verständnis des onkotischen Drucks und der Kapillarfiltration ist besonders bei der Verabreichung intravenöser Infusionen wichtig, um sicherzustellen, dass der Flüssigkeitshaushalt nicht aus dem Gleichgewicht gebracht wird.