Das Thema von Matthew Arnolds "Dover Beach" ist das Versagen der Religion in der modernen Welt. Es charakterisiert die Erde als einen Ort, der fröhlich und hell erscheint, aber tatsächlich voller Schmerz ist. Weil die Religion diesen Schmerz nicht mehr lindern kann, sucht der Sprecher des Gedichts Trost in der romantischen Liebe.
Der Sprecher des Gedichts beginnt wunderschön und bittet seinen Geliebten, ans Fenster zu kommen, um die Herrlichkeit des Meeres bei Nacht zu sehen und die süße Nachtluft zu spüren. Dieses Bild provoziert jedoch eine Reihe pessimistischer Gedanken. Das Rauschen des Ozeans, ein "reibendes Gebrüll /Von Kieselsteinen", erklingt als "ewiger Ton der Traurigkeit". Diesen Gedanken mit denen des griechischen Dramatikers Aischylos verbindend, vergleicht der Redner dann dieses dunkle Meer der Nacht mit der Religion, dem metaphorischen "Meer des Glaubens", das einst den ganzen Planeten in seiner hellen Umarmung umschloss. In der Nacht scheint sich das Meer jedoch zurückzuziehen und die Welt des metaphysischen Komforts zu verlassen. Die letzte Strophe ist wie die erste eine Bitte an seinen Geliebten. Doch nun bettelt er um ihre Liebe, "um die Welt, die vor uns zu liegen scheint wie ein Land der Träume.../Hat wirklich weder Freude,... Noch Gewissheit, noch Frieden, noch Hilfe zum Schmerz." Der Sprecher schließt mit einem erschütternden Bild, das das Leben mit einer Schlacht vergleicht, in der "unwissende Armeen bei Nacht aufeinanderprallen", ohne zu wissen, wer Freund und wer Feind ist. Der Abschied der Religion von der Welt hinterlässt einen dunklen Ort, an dem nur persönliche Beziehungen Sinn oder Linderung von Schmerzen bieten.