Edelgase sind unreaktiv, weil ihre äußeren Elektronenhüllen voll sind und sich daher in ihrem stabilsten Zustand befinden. Normalerweise reagieren Elemente miteinander, weil sie unvollständige Elektronenhüllen haben. Sie verlieren, gewinnen oder teilen Elektronen, um eine stabilere Elektronenkonfiguration zu erhalten.
Die sechs Edelgase sind Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon und Radon. Obwohl sie alle sehr unreaktiv sind, bilden die schwereren Elemente der Gruppe unter bestimmten Bedingungen manchmal Verbindungen. Die inneren Elektronenhüllen dieser Elemente bilden eine Art Schutzschild um den Kern, sodass die Gase mit ausreichender Energie ionisiert werden können. Dabei können sie Verbindungen bilden, meist mit hochreaktiven Halogengasen. Ein Beispiel ist Xenon-Hexafluorid, ein Xenon-Ion, das an sechs Fluorid-Ionen gebunden ist. Sie bilden auch unter sehr hohem Druck Verbindungen, wodurch sie bei Bedarf kompakter gelagert werden können.
Alle Edelgase haben neben ihrer relativen Inertheit noch andere Eigenschaften. Alle leiten Elektrizität und emittieren Licht, wenn ein Strom durch sie geleitet wird. Sie sind alle geruchs- und farblos. Sie sind eine sehr sichere Möglichkeit, Stoffe zu lagern, die leicht mit Sauerstoff oder Stickstoff in der Luft reagieren. Obwohl sie aufgrund ihrer inerten Natur ungiftig sind, sind sie für den Menschen gefährlich, wenn sie hoch genug sind, um Sauerstoff zu verdrängen.