Das Zeitalter der Aufklärung, auch bekannt als das Zeitalter der Vernunft, beeinflusste die Künste, indem es die Komplexität und Opulenz des Barockstils allmählich durch die Einfachheit und Klarheit des Neoklassizismus ersetzte. Die Aufklärung erwachte auch als allgemeines Interesse an den verschiedenen Künsten als Ausdrucksmittel.
Die Aufklärung forderte die Menschheit auf, zu versuchen, ihren Platz in der natürlichen Welt auf der Grundlage wissenschaftlicher Gründe statt religiöser Überzeugungen zu verstehen. Die Künste zeigten dies unter anderem in den naturalistischen Romanen, die im 17. und 18. Jahrhundert auftauchten. Das wichtigste Beispiel ist "Robinson Crusoe" von Daniel Defoe, den viele Gelehrte als den ersten modernen englischen Roman betrachten. In Skulptur und Architektur manifestierte sich der Neoklassizismus in Nachahmungen griechischer und römischer Vorbilder, beispielhaft an den Portiken und Säulen der Landhäuser des britischen Adels und in Mount Vernon, dem Anwesen von George Washington im kolonialen Amerika.
In der Musik wich die prachtvolle Barockmusik der Werke von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel der Klarheit, Struktur und technischen Brillanz von Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Joseph Haydn. In der Malerei drückten Künstler Realismus durch Allegorien und Gesellschaftskritik aus. Beispiele für diesen Trend waren die Hofporträts des Spaniers Francisco Goya und die Londoner Straßenszenen des englischen Malers William Hogarth. Allmählich wich der Realismus der Aufklärung einer Periode der Romantik in den Künsten.