Erhöhte Windgeschwindigkeit beschleunigt die Verdunstung, weil sie verhindert, dass die relative Luftfeuchtigkeit direkt über dem Wasser steigt. Außerdem bewegt sich der Wind und stört die Wasseroberfläche, was dazu führt, dass das Wasser schneller verdunsten. Je trockener die über die Wasseroberfläche geblasene Luft ist, desto schneller verdunstet das Wasser.
Die Luft kann etwas Wasser aufnehmen, aber bei jeder gegebenen Temperatur ist ihre Wasserspeicherkapazität begrenzt. Wenn die Luft alles Wasser enthält, das sie transportieren kann, wird sie als „gesättigt“ bezeichnet, was bedeutet, dass die relative Luftfeuchtigkeit 100 Prozent beträgt. Wenn die Luft gesättigt ist, erreichen die Verdampfungs- und Kondensationsrate des Wassers ein Gleichgewicht, was bedeutet, dass Wasser mit der gleichen Geschwindigkeit in die Luft verdunstet, wie Wasser aus der Luft kondensiert. Wenn der Wind gar nicht weht, neigen die Wassermoleküle, die in den gasförmigen Zustand übergehen, dazu, sich direkt über der Wasseroberfläche anzusammeln. Die relative Luftfeuchtigkeit dieser Luftschicht nähert sich bald der Sättigung an, und es findet keine Verdunstung mehr statt. Wenn der Wind jedoch Luft über die Wasseroberfläche bläst, wird der Wasserdampf mitgerissen. Gleichzeitig ersetzt neue, trockenere Luft die feuchte Luft und beschleunigt die Verdunstung.