Theodor Schwann war ein deutscher Physiologe, der weithin dafür bekannt ist, dass er die Zelle als grundlegende Einheit der Tierstruktur etabliert und dabei bei der Entwicklung der Zelltheorie geholfen hat. Zu seinen weiteren Leistungen gehört die Prägung des Begriffs Stoffwechsel, das Verdauungsenzym Pepsin zu entdecken, die moderne Histologie zu begründen, Hefe als organische Substanz zu klassifizieren und festzustellen, dass embryonale Zellen die Grundlage aller adulten tierischen Gewebe bilden. Er wurde von 1810 bis 1882 72 Jahre alt.
Schwanns Signaturwerk von 1839, "Mikroskopische Untersuchungen zur Übereinstimmung in der Struktur und dem Wachstum von Tieren und Pflanzen", erweiterte die Behauptung des deutschen Botanikers Matthias Jacob, dass Zellen das gesamte Pflanzenleben ausmachen, auch auf Tiere. Schwann kam zu dem Schluss, dass die Hefesporenbildung ein Hinweis auf Lebensprozesse sei und trug als einer der ersten zur Keimtheorie der alkoholischen Gärung bei. Er entdeckte auch quergestreifte Muskulatur in der oberen Speiseröhre und die Myelinscheide, die periphere Axone bedeckt, die schließlich als Schwann-Zellen klassifiziert wurden. Er begründete die Grundprinzipien der Embryologie, indem er beobachtete, dass das Ei eine einzige Zelle ist, die schließlich in der Lage ist, ein vielzelliger Organismus zu werden.
Schwann wurde in Neuss als Sohn eines Goldschmieds geboren. Schon in jungen Jahren hat er gerne mit seinen Händen gearbeitet. Schwann studierte Medizin an den Universitäten Bonn, Würzburg und Berlin. Schwann schloss 1834 sein Studium ab und nahm eine Stelle in einem Berliner Anatomiemuseum an, bevor er 1838 als Professor für Anatomie an die Universität Leuven, Belgien, berufen wurde. 1882 wechselte er an die Universität Lüttich, wo er sowohl Anatomie als auch Physiologie lehrte.< /p>
Später im Leben entwickelte Schwann ein großes Interesse an Theologie. Bis zu seinem Tod im Jahr 1882 arbeitete er weiterhin mit Zellen.