Teichonsäure ist eine Struktur, die ausschließlich in grampositiven Bakterienzellwänden vorkommt. Diese Säure wird durch die Verbindung von entweder Glycerinphosphat- oder Ribitolphosphatgruppen gebildet, die durch Phosphodiesterbindungen miteinander verbunden sind. Diese Struktur ist ein Polysaccharid mit einer insgesamt negativen Ladung.
Teichonsäure spielt eine wichtige Rolle bei der Integrität, Form und Zellteilungsrate grampositiver Bakterien. Dies geschieht durch die negative Ladung der Säure, die für die Zellwandstabilität wichtige Kationen wie Magnesium und Natrium anzieht. Darüber hinaus kann das Vorhandensein von Teichonsäuren bei einigen Bakterien zur Entwicklung von Antibiotikaresistenzen beitragen. Ein Beispiel für dieses Phänomen ist die Entwicklung einer Methicillin-Resistenz bei Staphylococcus aureus, besser bekannt als MRSA.
Teichonsäure kann auf verschiedene Weise an die bakterielle Zellwand binden. Das Polysaccharid kann an die N-Acetylmuraminsäure-Bindungen in der dicken Peptidoglycanschicht binden, die für grampositive Bakterien charakteristisch ist, oder an ein Lipid, das in der tieferen zytoplasmatischen Schicht gefunden wird. Wenn sie an ein Lipid gebunden ist, wird die Säure als Lipoteichonsäure bezeichnet.
Gram-positive Bakterien, die genetisch so verändert wurden, dass sie keine Teichonsäure enthalten, haben eine begrenzte Zellintegrität und langsamere Zellteilungsraten, was beides die allgemeine Fitness der Bakterien verringert.