Der Feudalismus bezieht sich auf eine Gesamtstruktur der Gesellschaft, wie sie im Mittelalter in Westeuropa existierte, während sich der Manorialismus auf die Art des Wirtschaftssystems bezieht, das die Produktionsmittel während dieser Zeit kontrollierte. Manorialismus ist die wirtschaftliche Komponente des größeren gesellschaftlichen Systems, das allgemein als Feudalismus bezeichnet wird. Die Begriffe Feudalismus und Manorialismus wurden zeitweise gegeneinander vertauscht, wie im Fall von Adam Smith, der in seinem einflussreichen Werk "The Wealth of Nations" den Begriff Feudalismus eher in einem ökonomischen Sinn als als Referenz verwendet auf die gesellschaftliche und politische Struktur, die im Mittelalter vorherrschte.
Der Manorialismus war ein Wirtschaftssystem, das die Produktionsmittel, vor allem die Landwirtschaft, kontrollierte, bevor ein Marktsystem auf der Grundlage von Vertragsarbeit und dem Austausch von Geld gegen Waren entstand. Im herrschaftlichen System wurden den verschiedenen Herren des Herrenhauses im Austausch für ihre Treue zu ihrem Oberherrn oder König Macht und Landbesitz zuerkannt. Der Gutsherr entzog den Bauern, die auf ihrem Land lebten, den obligatorischen Umsatz mit landwirtschaftlichen und handgemachten Waren, die als "Pacht" dienten. Das gesamtwirtschaftliche System basiert auf dem Austausch von Waren und Dienstleistungen gegen Land und im Falle der Bauern auf Dauerpacht.
Feudalismus ist die gesellschaftliche Struktur, die durch ein Netzwerk persönlicher Bindungen und Verpflichtungen entlang einer dezentralisierten und oft eng lokalisierten hierarchischen Struktur gekennzeichnet ist. Das Feudalsystem legte viel politische, militärische und gerichtliche Macht in die Hände lokaler Lords und Overlords und funktionierte ohne die normalen Beschränkungen einer zentralisierten Regierung.