Der Brauch, Eheringe an der linken Hand zu tragen, entstand im 3. Jahrhundert v. in Griechenland. Die damaligen Ärzte glaubten fälschlicherweise, dass eine Vene im dritten Finger der linken Hand direkt ins Herz verlief. Daher war es zwingend sinnvoll, dass dieser Körperteil ein Symbol der ewigen Liebe trägt. Die Vene war als "Vena Amoris" bekannt, die "Ader der Liebe".
Die Römer hatten keine eigene wissenschaftliche Interpretation und übernahmen schließlich den Ringbrauch der Griechen. Anstatt Ringe als Liebesbeweis anzubieten, wurden sie aus Eisen gefertigt und an Frauen als Besitzsymbole verliehen.
Im 12. Jahrhundert erklärte Papst Innozenz III., dass Ehen in einer katholischen Kirche stattfinden müssen und die Zeremonie die Übergabe von Ringen beinhalten muss. Im 16. Jahrhundert ordnete Englands Monarch, König Eduard der VI. an, dass die linke Hand "die Ehehand" genannt werden sollte, da sich das Herz auf der linken Seite des Körpers befindet.
Im Laufe der Geschichte wurden Eheringe an verschiedenen Fingern, einschließlich des Daumens, sowohl an der linken als auch an der rechten Hand getragen. Es wurde jedoch angenommen, dass das Tragen eines Rings an der linken Hand dazu beiträgt, Verletzungen bei körperlicher Arbeit zu vermeiden, da die meisten Menschen Rechtshänder waren.