Der Unterschied zwischen Frühlings- und Sommerholz, auch Früh- bzw. Spätholz genannt, variiert je nach Art, ist aber durch unterschiedliche Dichten und Jahresringgrößen gekennzeichnet. Bei vielen Nadelhölzern der gemäßigten Zone gibt es eine klare Unterschied zwischen Frühjahrs- und Sommerholzwachstumsmustern. Bei anderen Sorten, nämlich den diffus-porösen Hölzern, gibt es kaum Unterschiede zwischen Früh- und Späthölzern.
In gemäßigten Weichhölzern ist Frühlingsholz in Farbe und Gewicht viel heller als Sommerholz. Diese Unterschiede werden beim Vergleich der Hölzer mit bloßem Auge deutlich, sind jedoch auf mikroskopischer Ebene ausgeprägter. Unter dem Mikroskop sind die Zellen des dichten Spätholzes kompakter als die in Frühlingswäldern. Darüber hinaus haben Zellen im Sommerholz stärkere und dickere Wände und kleine Zellhohlräume. Frühlingswälder gemäßigter Arten haben dagegen große Zellhöhlen und dünne Zellwände. Das dünnere Federholz erscheint als kleinerer Ring und ist generell weicher und flexibler. Dieser Unterschied ist bei Kiefern und Walnussbäumen ausgeprägt; ihre im Frühjahr gebildeten Ringe sind viel heller und dünner und erscheinen als weiche Bernsteinfarbe, während die Sommerhölzer dunkler sind und wie Ahornsirup erscheinen. Bäume mit porösem Holz zeigen kaum Unterschiede zwischen Frühjahrs- und Sommerwachstum, da ihre Poren das Wasser gleichmäßig im Holz verteilen und ihre Wachstumsraten vom Frühjahr bis zum Sommer konstant bleiben.