Der Zellkern ist die Kommandozentrale und steuert somit die Aktivitäten der eukaryontischen Zelle. Eine doppelwandige Zellkernhülle trennt den Zellkern vom Zytoplasma und kontrolliert seine Form, während sie chemische Verbindungen passieren lässt zum und vom Zellkern, um andere Aktivitäten in der Zelle zu kontrollieren. Der Zellkern enthält die Chromosomen, bestehend aus DNA, die das Zellwachstum und die Reproduktion regulieren.
Der Kern enthält den Nucleolus, eine dichte RNA- und Proteinstruktur. Innerhalb dieser Struktur befinden sich die Organisatoren, die Chromosomen mit Genen bilden, die für die Ribosomensynthese notwendig sind. Der Kern reguliert auch die Proteinsynthese im Zytoplasma mithilfe von Boten-RNA, die durch Poren in der Kernhülle in das Zytoplasma gelangt. Dort angekommen wird Boten-RNA mithilfe von Ribosomen und Transfer-RNA bei der Produktion von Proteinen translatiert. Der Kern reguliert die Moleküle, die durch die Poren der Membran gelassen werden, um zu verhindern, dass einige größere Moleküle aus dem Zytoplasma gelangen.
Bei Tieren ist der Zellkern das größte Zellorganell. Menschliche Zellen haben einen Zellkern, der einen durchschnittlichen Durchmesser zwischen 11 und 22 Mikrometer hat und etwa 10 Prozent des Zellvolumens einnimmt. Es ist groß genug, um mit einem Elektronenmikroskop zu beobachten und zu studieren. Wissenschaftler glauben, dass im Zellkern auftretende Mutationen ein Schlüssel zur Entwicklung von Krankheiten sowie zur Reaktion des Körpers auf diese Krankheiten sind.