Der Roman "Frankenstein" von Mary Shelley enthält mehrere romantische Themen, darunter die enthusiastische und fast surreale Charakterisierung der Natur. Darüber hinaus werden Shelleys Charaktere von überlebensgroßen Emotionen angetrieben, einem weiteren Grundbestandteil der romantischen Fiktion. Schließlich ist da der Aufruf an den Menschen, die Grenzen seiner eigenen Existenz und seines Verständnisses zu überschreiten.
In "Frankenstein" findet der Leser erhebliche Überschneidungen zwischen vielen der oben genannten Themen. Der Protagonist Victor Frankenstein beispielsweise stellt an einer Stelle fest, dass "niemand die Vielfalt der Gefühle begreifen kann, die mich wie ein Hurrikan in der ersten Erfolgsbegeisterung weitergetragen haben." Hier werden die Elemente extremer Emotionen und Naturphänomene in einem einzigen narrativen Schwung kombiniert.
In einer anderen Passage begegnet der Leser Frankenstein, der sich den Grenzen nicht nur von Leben und Tod, sondern allen menschlichen Verständnisses nähert, und sagt: "Leben und Tod schienen mir ideale Grenzen zu sein, die ich zuerst durchbrechen sollte ..." In In diesem Auszug zeigt Shelley den romantischen Impuls, mit dem Begriff des verbotenen Wissens zu spielen, in diesem Fall mit dem Versuch, tote menschliche Materie in lebendige Form zurückzubringen. Dies ist nicht nur allgemein ein romantisches Merkmal, sondern beeinflusst auch die gotische Dimension der Geschichte.
Mit der Idee des menschlichen Wissens und seiner Grenzen verbunden ist auch die romantische Rebellion gegen die Gewissheit der Aufklärung über die Verdienste der Wissenschaft, der menschlichen Vernunft und der Leistung. Durch seine üppige Eitelkeit wird Victor Frankenstein zu einem unwirklichen Vertrauen in seinen eigenen Intellekt und seine Fähigkeiten getrieben, etwas, das das anschließende Chaos und die Katastrophe, die das entfesselte Monster anrichtet, letztendlich demontiert.