Beispiele für Realitätsannahmen sind Zeit, Willensfreiheit und Ethik. Ein weiteres Beispiel für eine Realitätsannahme entstand nach der Entdeckung, dass sich Licht in Wellen ausbreitet. Die Annahme war, dass es einen "Äther" geben muss, durch den die Lichtwellen wandern.
Diese Annahme wurde auf der Grundlage der Art und Weise, wie sich Wasserwellen durch Wasser fortbewegen und Schallwellen Störungen in der Luft darstellen, als Hypothese aufgestellt. Einsteins spezielle Relativitätstheorie bewies jedoch, dass es keinen solchen "Lichtäther" gab und dass die Realitätsannahme falsch war.
Zeit ist auch eine Realitätsannahme, weil sie nicht beobachtet werden kann. Zeit ist eine Realitätsannahme, die die Vergangenheit mit der Zukunft verbindet. Der Mensch ist jedoch im gegenwärtigen Moment verankert und kann daher die Dimension der Zeit nicht wahrnehmen. Das Individuum muss einfach annehmen, dass es existiert.
Freier Wille und Ethik sind Realitätsannahmen, die Dinge wie Kontrolle, Verantwortung, Konsequenzen und Moral berücksichtigen. Ethik ist ein System, das versucht, eine Liste von Verhaltensweisen zu erstellen, die Menschen als akzeptabel und inakzeptabel wahrnehmen. Dieses System gibt einem Individuum die Fähigkeit, zu einem zukünftigen Zeitpunkt moralisch korrekte Entscheidungen zu planen und zu treffen. Der Einzelne geht davon aus, dass jede moralisch korrekte Entscheidung, die er in der Zukunft trifft, zu diesem Zeitpunkt von der Gesellschaft als akzeptabel angesehen wird.