Die Bruttoinlandsproduktlücke misst die Differenz zwischen dem realen BIP und dem potenziellen BIP. Das reale BIP ist das Maß für die Gesamtproduktion eines Landes zu einem bestimmten Zeitpunkt, der je nach Konjunkturzyklus schwankt. Das potenzielle BIP ist die maximale Produktion, die ein Land bei angemessener Preisstabilität erreichen kann.
Die BIP-Lücke zeigt, wie effizient ein Land seine produktiven Ressourcen wie Kapital, Rohstoffe und Arbeitskräfte nutzt. Es gibt auch den Produktionsverlust an, der dadurch entsteht, dass ein Land nicht alle verfügbaren Arbeitskräfte nutzt. In Rezessionen steigt die Arbeitslosigkeit und die BIP-Lücke wird größer. Es gibt Produktionsverluste, weil die Wirtschaft die verfügbaren Arbeitskräfte nicht nutzt.
Das BIP gibt die Arbeitsproduktivität einer Volkswirtschaft an. Eine positive BIP-Lücke zeigt, dass die Wirtschaft expandieren kann, weil die Wirtschaft mit ihren verfügbaren Ressourcen überproduziert und die Nachfrage höher ist als das Angebot. Eine negative BIP-Lücke weist darauf hin, dass die Wirtschaft nicht vollbeschäftigt ist und mit ihren derzeitigen Ressourcen zu wenig produziert.
Ein Gap-Wert von null zeigt an, dass eine Volkswirtschaft an ihrem effizienten Punkt und ihrer maximalen Kapazität arbeitet. Daher bemühen sich Regierungen und Zentralbanken, eine kleine BIP-Lücke aufrechtzuerhalten, da sowohl negative als auch positive BIP-Lückenwerte Ineffizienz zeigen.