Wettbewerbsausschluss, auch bekannt als Gauses Gesetz, ist ein ökologisches Konzept, das besagt, dass zwei Arten, die eine ähnliche Nische am selben Ort besetzen, nicht über längere Zeiträume stabil nebeneinander existieren können. Eine Art wird entweder zu ausgestorben oder sich weiterentwickeln, um eine andere Nische zu füllen.
Die Idee hinter dem Konkurrenzausschluss ist, dass eine dieser Arten zumindest geringfügig effizienter ist als die andere, wenn zwei Arten um die gleichen Ressourcen konkurrieren. Die leistungsfähigere Art beschafft sich und ihren Nachkommen natürlich mehr Ressourcen, sodass Individuen dieser Art fitter sind. Die effizientere Spezies reproduziert sich effektiver und verdrängt somit die andere, die sich entwickelt oder abnimmt.
Im Gauseschen Gesetz geschieht das Aussterben einer vom Wettbewerb ausgeschlossenen Art nur in einer Art ökologischem Vakuum, in dem keine Evolution stattfindet. In Wirklichkeit führt Konkurrenz einfach zur Anpassung und Evolution der einen oder anderen Art. Ein hervorragendes Beispiel für Konkurrenzausschluss sind Darwinfinken auf den Galapagos-Inseln. Eine beeindruckende Vielfalt hochspezialisierter Vögel ist das Ergebnis nur weniger konkurrierender Arten.
Ein interessantes Paradox des Gauseschen Gesetzes ist Phytoplankton – jene Planktonarten, die auf Photosynthese angewiesen sind. Phytoplankton koexistiert in großer Zahl mit nur einer Ressource. Viele Planktonarten können sogar in einer begrenzten Region eines Ozeans gefunden werden.