Negative Verstärkung zielt darauf ab, ein wünschenswertes Verhalten zu fördern, indem ein aversiver Stimulus entfernt wird, während positive Bestrafung versucht, ein unerwünschtes Verhalten durch Anwendung eines aversiven Stimulus zu stoppen. Um effektiv zu sein, müssen beide Formen der Konditionierung konsistent und die Reize müssen dem jeweiligen Verhalten angemessen angepasst sein.
Negative Verstärkung und positive Bestrafung sind sowohl in ihrem Ziel als auch in ihrem Mechanismus Gegensätze. Verstärkung fördert eine Handlung, während Bestrafung sie unterdrückt. Nach Angaben der Psychologieabteilung der Universität von Iowa funktioniert die Verstärkung, indem sie das Subjekt dazu bringt, das erwünschte Verhalten mit Vergnügen zu assoziieren. Ein Beispiel für negative Verstärkung ist die Aufhebung der Fernsehbeschränkung eines Kindes, wenn es sein Zimmer aufräumt. Dies steht im Gegensatz zur positiven Verstärkung, bei der ein erwünschtes Verhalten mit einem lustvollen Reiz belohnt wird. Ein Beispiel ist, einem Hund ein Leckerli für einen Trick zu geben.
Bestrafung soll Verhalten beseitigen. Eine positive Bestrafung beinhaltet, dass dem Subjekt etwas Unerwünschtes präsentiert wird, wenn es das unerwünschte Verhalten ausführt; zum Beispiel das Verteilen von Strafzetteln für Geschwindigkeitsüberschreitungen. Negative Bestrafung bedeutet, etwas wegzunehmen, wie zum Beispiel die Beschlagnahme des Handys eines Teenagers, weil er über die Ausgangssperre hinaus draußen geblieben ist. Education-Portal.com gibt an, dass Mitglieder der psychologischen Gemeinschaft die Wirksamkeit der Bestrafung bestreiten und behaupten, dass sie unerwünschtes Verhalten nur unterdrückt, aber nicht beseitigt. Autofahrer zum Beispiel verinnerlichen das Prinzip „keine Geschwindigkeitsüberschreitung“ nicht. Sie lernen, nach der Polizei Ausschau zu halten und nur dann langsam zu fahren, wenn sie das Gefühl haben, nicht beobachtet zu werden.