Transzendentalismus war eine amerikanische Bewegung in Literatur, Philosophie und Politik, die in den 1820er und 1830er Jahren entstand. Die Bewegung entwickelte sich zuerst unter Neuengland-Kongregationalisten, die die Vorstellungen von Prädestination und der Dreifaltigkeit Gottes ablehnten. Der Transzendentalismus wurde stark von der Skepsis des schottischen Philosophen David Hume sowie der englischen und deutschen Romantik beeinflusst. Die Bewegung betonte Unabhängigkeit, Eigenständigkeit und eine individuelle Verbindung zur Natur und zum Universum.
Transzendentalisten wurden insbesondere von David Humes Vorstellung beeinflusst, dass kein Beweis für Religion oder Gott empirisch verifiziert werden kann. Ralph Waldo Emerson, die führende Figur der transzendentalistischen Bewegung, wurde während seines Studiums in Harvard stark von Humes "Dialogues on Natural Religion" beeinflusst. Ein weiterer bedeutender Text für die Bewegung war die englische Übersetzung von F. D. E. Schleiermachers „Critical Essay Upon the Gospel of St. Luke“ von 1825, in der die Auffassung vertreten wurde, dass die Bibel eher eine Schöpfung der menschlichen Kultur und Geschichte als ein göttliches Dokument sei. Auch Johann Gottfried van Herders "Spirit of Hebrew Poetry", das 1782 erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht, aber erst 1833 ins Englische übersetzt wurde, erschwerte auch die Unterscheidung zwischen von Menschenhand geschaffener Poesie und den angeblich göttlichen Worten religiöser Texte.
Während van Herders Werk religiöse Autorität in Frage stellte, behauptete es auch, dass ebenso relevante Texte noch produziert werden könnten. Emersons Essay "Nature" aus dem Jahr 1836, der weithin als der katalysierende Text des Transzendentalismus angesehen wird, spiegelt viele von van Herders Gefühlen wider.