Elementares Gold ist nicht brennbar. Die Entflammbarkeit erfordert, dass sich Elemente in einer Verbrennungsreaktion mit Sauerstoff vereinigen können. Die inerte elektronische Konfiguration von Gold macht es selbst in geschmolzener Form mit Sauerstoff nicht reaktiv.
Das Vorkommen von Gold in seinem natürlichen, atomaren Zustand in der Natur weist auf die hohe Trägheit dieses Elements hin. Selbst Milliarden von Jahren, die in verschiedenen geographischen Epochen unter oxidativen und reduktiven atmosphärischen Bedingungen verbracht wurden, führten nicht dazu, dass dieses Metall reagierte und Verbindungen bildete.
Die besondere Trägheit von Gold resultiert daraus, dass es ein einzelnes äußeres Elektron in einem s-Orbital hat. Da das s-Orbital maximal zwei Elektronen aufnehmen kann, ist diese äußere Hülle halb voll. Halbgefüllte äußere Schalen sind besonders stabil, weil dieses äußerste Elektron nicht von den Quanten- und Kolumbischen Kräften beeinflusst wird, die Elektronen in teilweise gefüllten Schalen aufeinander ausüben. Diese Stabilität macht die Teilnahme von Gold an chemischen Reaktionen unwahrscheinlich, was seine Anwesenheit in nativer Form rechtfertigt.
Mehr elektronegative Elemente als Sauerstoff, wie die Halogenide, haben höhere Elektronenaffinitäten und sind in der Lage, dieses äußerste Elektron aus dem s-Orbital von Gold anzuziehen und es zur Reaktion zu zwingen. Sobald Gold diese stabile, halbgefüllte Struktur verliert, kann es noch mehr Elektronen abgeben, weshalb oxidative Zustände von Au(I), Au(III) und Au(V) möglich sind.