Die protestantische Reformation geht auf Martin Luthers Veröffentlichung seiner "95 Thesen" im Jahr 1517 zurück. Luther, ein Augustinermönch, veröffentlichte weiterhin Traktate und Flugblätter, die zur Reinigung der katholischen Kirche und zum christlichen Festhalten aufriefen die Bibel.
Luther stand der katholischen Kirche seit Jahren kritisch gegenüber, insbesondere dem Ablasshandel bzw. der Bußbefreiung. Luther war desillusioniert über die Korruption der Kirche, die sich insbesondere im nüchternen Ablasshandel des Papstes manifestierte. Er war tief religiös, hatte das Problem studiert und jahrelang gebetet, um herauszufinden, was er tun könnte.
Im Jahr 1517 wurde Luther wütend, als Papst Leo X. einen neuen Ablasshandel ankündigte, um den Bau des Petersdoms zu finanzieren. In dieser leidenschaftlichen Stimmung schrieb er die "95 Thesen", eine vernichtende Kritik an dem, was der Ablass dem christlichen Glauben und der christlichen Haltung antat, und nagelte eine Kopie an die Kapellentür der Universität Wittenberg. Gedruckte Exemplare verbreiten sich innerhalb von zwei Wochen in ganz Deutschland, innerhalb von zwei Monaten im restlichen Europa. Gestärkt im Glauben, Recht zu haben, schrieb und veröffentlichte Luther weiterhin zunehmend kritische Traktate gegenüber der katholischen Kirche.
Im Jahr 1521 wurde Luther zum Reichstag nach Worms berufen, wo er exkommuniziert und zum verurteilten Ketzer erklärt wurde, wodurch ihm die Hinrichtung drohte. Trotzdem schirmte Kurfürst Friedrich III. von Sachsen Luther ab, damit er weiter lehren und schließlich das Luthertum gründen konnte.