Ethik und Recht sind eng miteinander verwoben, da sie sich beide auf Richtig und Falsch konzentrieren, unmoralische Handlungen verhindern und Regeln für Berufsgruppen wie Ärzte und Sozialarbeiter schaffen. Ethik und Recht sind jedoch auch ganz anders und ethische Verpflichtungen gehen oft über die gesetzlichen Pflichten hinaus.
Das Gesetz kann Menschen auch dazu zwingen, ein ihrer Meinung nach unethisches Verhalten zu begehen. Ärzte, die das Gefühl haben, dass ein Gesetz sie dazu zwingt, unethisch zu sein, müssen innerhalb der Rechtswelt daran arbeiten, das Gesetz zu ändern. Natürlich kann ein Arzt, der in den Augen des Gesetzes von einer Strafanzeige freigesprochen wurde, immer noch schuldig und ethisch unverantwortlich gewesen sein.
Ein weiteres Beispiel für den Unterschied zwischen Gesetzen und Ethik kann in zwischenmenschlichen Beziehungen gesehen werden. Ein Elternteil, der keine Zeit mit seinen Kindern verbringt, könnte als ethisch verantwortungslos angesehen werden, da die Kinder das Recht haben, Zeit mit ihren Eltern zu verbringen. Sofern der Zeitmangel jedoch nicht zu ernsthafter Vernachlässigung führt, ist diese Entscheidung, Zeit von den eigenen Kindern getrennt zu verbringen, nicht illegal.
Obwohl sowohl Gesetze als auch Ethik daran arbeiten, eine moralische Grenze für alle Menschen zu setzen, ist Ethik ein persönlicher Ehrenkodex, während das Gesetz ein auf Gerechtigkeit basierendes Regelwerk ist. Verstöße gegen Gesetze werden eine Person ins Gefängnis bringen oder eine Geldstrafe auferlegen. Ein Verstoß gegen einen ethischen Kodex führt zu Scham und möglicherweise zur Verachtung anderer; ethische Kodizes beinhalten jedoch keine gesetzlichen Strafen.