Der Kubismus war eine Kunstform des frühen 20. Jahrhunderts, die sich gegen die grundlegenden künstlerischen Techniken der Perspektive, Modellierung und Verkürzung auflehnte. Anstatt zu versuchen, das Leben zu imitieren, betonten kubistische Künstler die Flachheit der Leinwand und zerbrachen ihre Motive in geometrische Formen, die aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wurden. Pablo Picasso und Georges Braque gelten allgemein als Schöpfer des Kubismus.
Die kubistische Bewegung entstand zwischen 1907 und 1914 in Paris. Der französische Kunstkritiker Louis Vauxcelles erfand den Begriff Kubismus, nachdem er ein Landschaftsgemälde von Braque gesehen hatte. Zu den wichtigsten Einflüssen des Kubismus zählen die Landschaften von Paul Cezanne und die stilistischen Verzerrungen der afrikanischen Kunst. In den frühesten kubistischen Werken war das Thema des Gemäldes noch typisch erkennbar. Picassos berühmte "Les Demoiselles d'Avignon" zum Beispiel zeigt stark verzerrte Frauenfiguren, die noch erkennbar sind und ist ein prägendes Werk des frühen Kubismus.
Mit Fortschreiten der Bewegung traten Picasso und Braque in eine Phase ein, die als analytischer Kubismus bekannt ist. Diese stark abstrahierten Arbeiten reduzierten ihre Sujets auf eine Reihe von sich überlagernden Winkeln und Ebenen, ohne sich darum zu bemühen, tatsächliche Objekte oder Personen darzustellen. Typische Themen des analytischen Kubismus waren Musikinstrumente, Flaschen, Zeitungen und menschliche Gesichter.
Braque und Picasso wechselten schließlich zum synthetischen Kubismus, der ihre Malerei völlig über die Darstellung des 3D-Raums hinausführte. Diese Arbeiten zeigten große Papierstücke, die auf die Leinwand geklebt wurden, entweder geschnitten, um bestimmte Objekte darzustellen, oder mit Zeitungs- oder Zeitschriftenbildern verziert, die sich auf das Thema des Gemäldes beziehen.