Ein Beispiel für Parasitismus, der in Graslandbiomen auftritt, ist der Kuhvogel. Dieser Brutparasit legt seine Eier in die Nester anderer Vogelarten im Grasland, was dazu führt, dass die anderen Arten oft die Eier ausbrüten und sogar die Jungen großziehen. Der Kuhstall hat den Vorteil, dass er seine Gene an die nächste Generation weitergibt, ohne sich um die Aufzucht bemühen zu müssen.
In einer parasitären Beziehung erhält eine Art ein wichtiges Nahrungselement von einer anderen. In einigen Fällen führt die parasitäre Beziehung zum Tod des Wirts, in anderen jedoch nur zu einem gewissen Schaden. Da der Parasit auf seinen Wirt angewiesen ist, liegt sein größtes Interesse im weiteren Gedeihen des Wirts. Infolgedessen entwickeln sich Parasit und Wirt oft gemeinsam und durchlaufen Anpassungen, um ihre eigenen Überlebenschancen zu verbessern. Einige Wirte gehen sogar symbiotische Beziehungen mit einem dritten Organismus ein, um den Parasiten abzuwehren.
Nicht alle parasitären Beziehungen beinhalten jedoch Tiere. Die Kräutergattung Rhinanthus gilt aufgrund ihrer Nahrungsaufnahme als parasitär. Rhinanthus heftet sich an die Wurzeln anderer Pflanzen und leitet einen Großteil des Wassers und der Nährstoffe an sich selbst ab. Wenn Rhinanthus vorhanden ist, erhalten die Gräser weniger Nährstoffe und sind im Biom weniger dominant, wodurch Rhinanthus und andere Kräuter ebenfalls wachsen können.