Ein Thema in Guy de Maupassants Geschichte "Moonlight" ist die Erkenntnis des Unterschieds zwischen der Liebe zu jemandem und der Liebe zur Idee der Liebe. Ein zweites Thema betrifft den inhärenten Kampf zwischen dem Zurückhalten oder Offenlegen von Informationen, die jemanden verletzen könnten.
Im Urlaub mit ihrem Mann in der Schweiz hat Madame Henriette Letore eine Affäre und weiß nicht, ob sie ihrem Mann davon erzählen soll. Ihre Schuldgefühle manifestieren sich in zwei weißen Strähnen in ihrem Haar. Ihre Schwester, Madame Julie Roubere, will wissen, warum ihr Haar weiß geworden ist. Trotz ihrer Scham vertraut Madame Letore ihrer Schwester an, dass sie sich im Urlaub eines Nachts einen Liebhaber genommen hat.
Sie erklärt, dass sie sich erst entschieden hat, eine Affäre zu haben, nachdem ihr Mann ihre Avancen abgelehnt hat. Sie wollte keine haben, sagt sie, war aber überwältigt von der Schönheit des Vierwaldstättersees im Mondlicht. Ein junger Mann fand sie in dieser Nacht und sprach mit ihr, um ihr die Aufmerksamkeit zu zeigen, die ihr Mann ihr lange verweigert hatte. Madame Letore macht die Gleichgültigkeit ihres Mannes für ihre Affäre verantwortlich, aber ihre Schwester meint, dass seine Gleichgültigkeit nichts damit zu tun habe. Sie schlägt vor, dass Madame Letore mit dem Mann weniger eine Affäre hatte als mit der Vorstellung, geliebt und begehrt zu werden. Um die Schuldgefühle ihrer Schwester zu lindern, schlägt sie vor, dass sie den Mond tatsächlich zu ihrem Liebhaber nimmt.