Flutwellen werden durch die Gravitationsfelder der Sonne, des Mondes und der Erde verursacht. Eine Flutwelle ist eine kleine, regelmäßig auftretende Welle, die durch die Verschiebung der Gezeiten verursacht wird.
Gezeiten sind ein ozeanisches Phänomen, das hauptsächlich durch die Anziehungskraft des Mondes verursacht wird, aber auch durch die Anziehungskraft der Sonne, wenn auch in geringerem Maße. Aufgrund der Nähe des Mondes zur Erde kann sein Gravitationsfeld Wasser bewegen, während die Trägheit das Wasser in die gleiche Richtung weiterfließen lässt. Dies führt zu einer flachen, lang anhaltenden Welle, die den Meeresspiegel entlang einer Küstenlinie horizontal anhebt.
Der Begriff "Flutwelle" wird umgangssprachlich für Tsunamis verwendet; dies ist jedoch nicht ganz korrekt. Tsunamis sind große Wellen, die durch eine enorme Wasserverdrängung entstehen. Unterwasserbeben und tektonische Aktivitäten sind oft die Ursache von Tsunamis, aber auch Erdrutsche und Meteoriteneinschläge sind dafür bekannt, genügend Wasser zu verdrängen. Die wissenschaftliche Gemeinschaft lehnt diese Definition von Flutwelle ab, da Tsunamis nichts mit der Flut zu tun haben.
Sturmfluten werden im Volksmund manchmal auch als Flutwellen bezeichnet. Sturmfluten sind dramatische Anstiege des Wasserspiegels, die durch Stürme verursacht werden, und sie werden manchmal durch Gezeitenkräfte verschlimmert.