Zwei englische Gedichte mit vielen Anspielungen sind John Miltons "Paradise Lost" und T.S. Eliots "The Waste Land". Zum Beispiel erwähnt die erste Zeile von "Paradise Lost" den "ersten Ungehorsam des Menschen", eine Anspielung auf Adams Ungehorsam gegenüber Gott im Buch Genesis. Anspielungen sind ein sehr verbreitetes literarisches Mittel, mit dem ein Autor absichtlich, aber indirekt auf ein anderes Werk verweist, insbesondere auf ein Werk von religiöser, mythologischer oder literarischer Bedeutung.
Eines der anspielungsreichsten Gedichte aller Zeiten, Miltons "Paradise Lost", spielt auf die Bibel, Virgils "Aeneis", Homers "Odyssee" und Ludovico Ariostos "Orlando Furioso" in den ersten 20 Zeilen an. Für Leser, die mit diesen Texten vertraut sind, dienen Anspielungen als Kurzformel, um auf gemeinsames Wissen zu verweisen, ohne dass es detaillierter Erklärungen bedarf. Anspielungen stellen auch den angespielten Text in einen neuen Kontext, in dem er neue Bedeutungen erhält.
Ein Dichter kann sich auch auf Quellen beziehen, die nicht streng literarisch sind. Zum Beispiel, T. S. Eliots Gedicht "The Waste Land" enthält die Zeile "London Bridge is fall down fall down fall down", eine Anspielung auf ein gängiges Kinderlied. Diese Anspielung ist auch ein gutes Beispiel dafür, wie ein angespielter Text im Kontext eine neue Bedeutung bekommt, da die im Kinderreim unbeschwert erscheinende Zeile in Eliots Gedicht einen ernsteren Ton erhält.