Der Pfau ist in verschiedenen religiösen Traditionen von Bedeutung, einschließlich des Christentums, wo er ein Symbol für das ewige Leben ist. Die alten Griechen glaubten, dass die Göttin Hera den Pfau aus dem hundertäugigen Riesen Argus erschuf. Hindus glauben, dass der Pfau ein Symbol der Göttin Lakshmi ist, während Buddhisten den Pfau als Erinnerung an Guan Yin verwenden, eine Göttin, die Mitgefühl verkörpert.
Pfauen erscheinen in der christlichen Ikonographie aus dem Mittelalter, als Christen den alten Glauben übernahmen, dass das Fleisch von Pfauen nicht verrottet. Sie verbanden die Geschichten vom ewigen Fleisch der Vögel mit ihrem Glauben an die Auferstehung Christi von den Toten. Die augenförmigen Flecken auf den Schwänzen der Pfauen erinnern Christen an Gottes Fähigkeit, alles zu sehen. Eine andere alte christliche Tradition vergleicht helle, neu gewachsene Pfauenfedern mit neuem Leben nach der Auferstehung.
Im Hinduismus ist Lakshmi, die Gemahlin von Vishnu, die Göttin des Wohlstands, des Glücks und der Schönheit; sie wird durch den Pfau symbolisiert, der auch der Nationalvogel Indiens ist. Hindus halten Pfauenfedern als religiöse Gegenstände in ihren Häusern, weil sie glauben, dass die Federn Glück und Reichtum bringen. Viele traditionelle hinduistische Geschichten beziehen sich auf Pfauen, einschließlich eines Mythos, in dem der Gott Indra dem Pfau aus Dankbarkeit für seine Hilfe im Kampf seine schönen Federn schenkte. Hindus glauben auch, dass der fächerförmige Schwanz des Pfaus den Kreis der Zeit repräsentiert.
Guan Yin, eine buddhistische Göttin, erscheint oft mit einem Pfau auf Gemälden und anderen religiösen Kunstwerken. Die augenförmigen Schwanzflecken der Vögel repräsentieren die tausend Augen der Göttin. Guan Yins viele Augen ermöglichen es ihr, menschlichen Schmerz zu sehen und darauf zu reagieren, und bietet Mitgefühl und Barmherzigkeit. Künstler stellen ihre tausend Arme oft in einer Fächerform dar, die einem Pfauenschwanz ähnelt.