Was wir heute als traditionelle Schweizer Kleidung erkennen, basiert auf den Kleidungsstücken, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Bauern und einfachen Leuten getragen wurden. Laut der Encyclopedia of National Dress haben die Schweizer ihre Kleidung entworfen um auf praktische Weise zu funktionieren und bestimmte Informationen über den Träger zu kommunizieren, wie Alter, soziale Schicht und Familienstand.
Die Kleidung der Aristokratie der Schweiz war der der umliegenden europäischen Länder wie Frankreich, Italien und Deutschland sehr ähnlich. Dies galt insbesondere, da sich Kommunikation und Reisen verbesserten und Modetrends leichter Grenzen überschreiten konnten. Die Kleidung des einfachen Volkes blieb jedoch viel ausgeprägter, mit Variationen je nach Region und Beruf des Trägers. Während der Almfeste der Kuhhirten von 1805 und 1808 gab es besondere Bemühungen, die traditionelle Schweizer Kultur, einschließlich der Volkstrachten, zu definieren. Dies führte zu einer einheitlicheren Vorstellung davon, was traditionelle Schweizer Kleidung umfasst.
Stickerei und Spitze sind bei Schweizer Kleidungsstücken stark vertreten, mit einfachen Designs für den Alltag und aufwendigeren Dekorationen für besondere Anlässe. Kleidung wurde im Allgemeinen aus selbstgesponnenem Stoff genäht, normalerweise Baumwolle oder Wolle, je nach Jahreszeit und Kleidungsstück.
Damenbekleidung basiert normalerweise auf einem Kleidungsstück, das wir heute als "Dirndl" kennen, das einen in der Taille gerafften, vollen Rock und eine eng anliegende Weste oder ein ärmelloses Oberteil umfasst. Unter dem Kleid wird normalerweise eine weiße Bluse getragen, und das Outfit wird mit Strümpfen, schwarzen Schnallenschuhen und einem Kopfschmuck oder Hut abgerundet. Oft wird auch eine Schürze um die Taille getragen, um die Kleidung bei der Arbeit zu schützen. Die Kleidungsstücke haben oft kontrastierende Farben, wobei Rot, Grün und Schwarz üblich sind. In den meisten Regionen weisen Golddetails auf eine verheiratete Frau hin, während alleinstehende Frauen Silber verwenden.
Für Männer ist das am leichtesten erkennbare Kleidungsstück die Lederhose, eine knielange Hose mit Hosenträgern, die oft aus Leder gefertigt wird. Lederhosen boten sowohl Mobilität als auch Strapazierfähigkeit beim Klettern und Wandern in bergigem Gelände. Auch kurzärmelige Hemden, wollene Kniestrümpfe und schwere Stiefel werden getragen. Ein kurzkrempiger Filzhut mit Besatz rundet das Outfit ab.
Traditionelle Schweizer Kleidung für Kinder ist normalerweise eine Miniaturversion der Kleidung, die von Erwachsenen getragen wird, wobei die Farbunterschiede das Alter des Trägers widerspiegeln.