George Orwells dystopischer Roman "1984" ist voller Beispiele für verbale und situative Ironie. Zur verbalen Ironie gehören das „Erinnerungsloch“, die Namen der Ministerien und das Parteimotto, während der Gesundheitszustand des Protagonisten ein Beispiel für situative Ironie ist.
In der verbalen Ironie schreibt der Autor eine Sache, meint aber etwas anderes. In Orwells Roman bedeutet der Name "Memory Hole", dass es ein Ort ist, an dem man etwas aufbewahren möchte, an das man sich erinnern möchte, obwohl es sich tatsächlich um eine Verbrennungsanlage handelt. Auch die Namen der Ministerien sind Beispiele für verbale Ironie im Roman. Das Liebesministerium ist der Ort, an dem gefoltert wird. Das Friedensministerium führt Krieg mit den ständig wechselnden Feinden Ozeaniens. Das Wahrheitsministerium fabriziert Lügen und verbreitet Propaganda. Das Reichsministerium sorgt für Engpässe. Das Motto der Regierungspartei "Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke" ist sowohl ironisch als auch widersprüchlich.
Bei der situativen Ironie scheint ein Charakter oder eine Folge von Ereignissen auf ein Ergebnis zuzusteuern, endet aber mit einem anderen, unerwarteten Ergebnis. Die Gesundheit des Protagonisten ist ein Beispiel für situative Ironie. Während des gesamten Romans wird Winston als gebrechlich und kränklich dargestellt, aber er durchläuft eine Metamorphose, als er eine Beziehung mit Julia beginnt. Der Verrat von Winstons scheinbar loyalen Freunden ist ein weiteres Beispiel für Situationsironie in diesem Roman.