Experimentelle Psychologen haben herausgefunden, dass mehrere Faktoren die Reaktionszeit einer Person auf Reize beeinflussen, darunter Alter, Geschlecht und Persönlichkeit sowie körperliche und geistige Verfassung. Wissenschaftler unterscheiden zwischen einfachen Reaktionszeiten, die relativ schnell sein können, und komplexen Reaktionszeiten, die Erkennung oder Auswahl beinhalten.
Reaktionszeitexperimente haben ergeben, dass die Reaktionszeit bei den meisten Menschen bis zum Alter von etwa 30 Jahren schneller zunimmt und dann langsam abnimmt. Daher haben Kinder und ältere Menschen langsamere Reaktionszeiten als Erwachsene. Darüber hinaus reagieren Männer in praktisch jeder Altersgruppe schneller als Frauen, es sei denn, es gibt andere Faktoren, die die Reaktionszeit verändern. Verschiedene Experimente zeigen, dass extrovertierte oder ängstliche Persönlichkeiten kürzere Reaktionszeiten haben, ebenso wie Sportler und körperlich fitte.
Andere, eher temporäre Faktoren beeinflussen die Reaktionszeit. Müdigkeit, Krankheit und der Kontakt mit dämpfenden Medikamenten können die Reaktionszeit erheblich verlängern, während moderate Dosen von Koffein sie verkürzen können. Auch auf unangenehme Reize wie schlechte Gerüche reagieren Probanden tendenziell schneller, da diese Reize den Überlebensinstinkt beeinträchtigen. Der Grad der Ablenkung ist ein weiterer Faktor, der die Reaktionszeit beeinflusst. Wenn der Reiz von Hintergrundgeräuschen oder visuellen Ablenkungen begleitet wird, kann die Reaktionszeit länger sein.
Studien mit komplizierteren Reaktionen werden oft von anderen Faktoren beeinflusst. Wenn eine Person aufgefordert wird, einen bestimmten Reiz zu erkennen, zwischen Reizen zu wählen oder ein Problem zu lösen, wird das Intelligenzniveau wichtig. Außerdem reagieren Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Hirnverletzungen viel langsamer.