Ein Kind, das mit einem Schleier über dem Gesicht geboren wird, wird mit der während der Geburt ungebrochenen Fruchtblase geboren, wobei der Kopf noch von der Membran oder dem "Schleier" bedeckt ist. Es ist häufiger bei natürlichen Geburten. Im Krankenhaus passiert das sehr selten, weil das Wasser oft künstlich gebrochen wird.
Ein Schleier wird auch Caul genannt. Beides sind Volksbegriffe, die den Fruchtblase oder das Amnion beschreiben, wenn es den Kopf oder das Gesicht des Säuglings bedeckt. Ein etwas ungewöhnliches Ereignis mit sehr seltenen gesundheitlichen Folgen, die Geburt eines Kindes mit einem Schleier (oder einer Decke) ist eine traditionelle Quelle für viel Folklore und Aberglauben.
Der Schleier wurde im Gedicht "Infant Sorrow" des Dichters William Blake erwähnt. In England beherbergt das Pitt Rivers Museum, das sich auf englische Folklore spezialisiert hat, mehrere Artefakte, die mit einer kulturellen Besessenheit von verschleierter Geburt verbunden sind. Eines, ein gläsernes Nudelholz aus dem Jahr 1855, soll einst einen Kinderteller enthalten haben, der damals als Seemannszauber galt. In Charles Dickens' Klassiker "David Copperfield", der von 1849 bis 50 in monatlichen Raten veröffentlicht wurde, wird die Hülle des Protagonisten als Talisman versteigert, um ein Ertrinken zu verhindern.
Kinder, die mit diesem Schleier geboren wurden, gelten traditionell als gesegnet, außergewöhnlich oder begabt. Die Assoziation des Cauls mit dem Schutz vor dem Ertrinken oder der Sicherheit auf See ist besonders verbreitet.